Ein Ballett von Kindern für Kinder steht am Mittwochnachmittag im Nordhäuser Theater auf dem Programm.
Schüler vom Tanzstudio „Radeva“ zeigen „Coppélia“. In Sondershausen wurden sie bereits gefeiert.
Nordhausen. Was die Besucher am Mittwoch ab 15 Uhr im Nordhäuser Theater erleben können, hatte vor drei Wochen an gleichem Ort vor ausverkauftem Haus Premiere und wurde jüngst auch im Sondershäuser „Haus der Kunst“ mit viel Begeisterung aufgenommen: „Coppélia“, getanzt von etwa 90 Schülern der Tanzschule „Radeva“.
Lange haben sie geprobt, um die Eleganz des Balletts „Coppélia“ nach der Musik von Leo Delibes sichtbar zu machen. Die Uraufführung fand übrigens schon 1870 an der Pariser Oper statt und wurde triumphal gefeiert.
Um an diesen Erfolg anzuknüpfen, warfen die Tänzerinnen jüngst in Sondershausen alles in die Waagschale. Die Musik bot nicht ein Orchester dar, vielmehr musste die Technik herhalten. Doch den Unterschied vergaß man schnell.Die Tänzerinnen mit ihren farbenfrohen und ausdrucksvollen Kostümen standen im Mittelpunkt. Ein Handlungsballett war zu sehen und die Choreografie von Louiza Radeva haben ihre Tänzerinnen mit bewundernswerter Gestik und Mimik umgesetzt. Sie schwebten graziös und mit einem rhythmischen Körpergefühl über die Bühne, dass man ihnen den Spaß an der Bewegung anmerkte.
Diese Eleganz, verbunden mit Schönheit, ist eine Art der persönlichen Freiheit und macht stolz, meinen Franziska Wegner (14) und Jenny Spangenberg (16).
Das Tanzstudio „Radeva“ hat 1995 Louiza Radeva, einst Balletttänzerin am Nordhäuser Theater, ins Leben gerufen. Das erste Weihnachtsmärchen fand mit 26 Tanzschülern statt, mittlerweile ist die Nachfrage so groß, dass man ein weiteres Studio in Nordhausen „Am Alten Tor“ eröffnet hat.Zwischen vier und 21 Jahre alt sind die jungen Tänzer – übrigens nicht nur Mädchen: Auch Steven Kunze und Fabius Tietje haben zum Ballett gefunden.
Mit Claudia Lutze (21) hat Louiza Radeva eine gute Unterstützung gefunden – die junge Frau übernimmt Tanzstunden und bleibt somit dem Ballett treu, während sie am Nordhäuser Theater eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau absolviert. Hilfreich steht dem Tanzstudio auch das Theater selbst übrigens mit Requisiten und Kostümen zur Seite.
Quelle: Henning Most / 27.12.11 / TA (zum Originalartikel)
Foto: Wolfgang Hasselbach